Oder eben “noch” nicht  🙂

Wir begleiten Teams in unterschiedlichen Unternehmen und beschäftigen uns intensiv mit deren Zusammenstellung. Doch nicht jedes Team kann jede Aufgabe gleich gut bewältigen. In der Regel fehlt es an strategischer Planung das Team gut aufzusetzen, um unter gegebenen Rahmenbedingungen zusammen ein Ziel zu erreichen.

Wie wäre es aber, wenn der Mitarbeiter selbst die Entscheidung treffen kann zu einem Team dazuzugehören.  Die selbst getroffene Entscheidung über die Teamzugehörigkeit  erhöht die Identifikation mit der Aufgabe, die Bindung im Team und die Motivation. Das Norming und Storming im Team kann verkürzt werden.

Das Prinzip der Self Selection basiert auf Sandy Mamolis und David Moles Buch “Creating Great Teams – How Self Selection Lets People Excel”. 

Mittlerweile standard ist das Verfahren in Hackathons, wo eine Aufgabe gepitcht wird, um motivierte Mitstreiter für eine Aufgabe zu finden.

Dennoch ist Self Selection “noch” nicht der Standard in Unternehmen.

Im folgenden Abschnitt berichten wir von unseren Erfahrungen und dem Ablauf einer Self Selection. Wir hoffen, dass wir euch dazu ermutigen können, es selbst einmal auszuprobieren.

Die Vorbereitung

Startet damit, eure Stakeholder abzuholen. Insbesondere das Management sollte abgeholt oder bestenfalls eingebunden sein . Ist der Nutzen verstanden, ist in der Regel auch mit wenig Gegenwind zu rechnen. Schwieriger könnte sich die Suche nach einem Product Owner gestalten. Gibt es intrinsisch motivierte Freiwillige, die diese Rolle übernehmen wollen?  Umso besser! Das pitchen der Ziele und Aufgaben durch den Product Owner ist eine wichtige Grundlage bei der Auswahl des Teams.

Überlegt euch vorher, ob es gewisse Regeln gibt. Zum Beispiel welche Fähigkeiten ihr in eurem Team benötigt. Besser ist es, auf Kompetenzen einzugehen, als auf Rollen. Umso mehr Regeln bzw. Bedingungen gestellt werden, umso kleiner ist der Freiheitsgrad und das Gefühl einer Wahl. Kommuniziert  die Regeln am Anfang klar und deutlich. Sollten sie nach dem Ergebnis bekannt gemacht werden, erscheint die Wahl als Schein und die Motivation sinkt. Natürlich kann die Self Selection auch remote ablaufen. Hier ist der Vorbereitungsaufwand ähnlich, wobei die Empfehlung ist, in einem geeigneten Kollaborationstool, wie Miro oder Concept Board entsprechende Steckbriefe vorzubereiten. 


Entsprechende Teamkanäle bzw. Breakout Räume zur Kommunikation müssen vorbereitet sein.

Zum Abschluss der Vorbereitungen geht es um eine gute Kommunikation.

Kündigt den “change” bzw. ein Auflösen der Teams nicht zu früh an. Das führt zu Unruhe und Unsicherheit. 

Weiterhin empfiehlt sich, ein Abschiedsritual im Auflösen der aktuellen Teams abzuhalten. Hier bietet sich zum Beispiel eine gemeinsame Retrospektive an. Alternativ feiert die positiven Erfolge. 

Durchführung der Self Selection

Der Ablauf ist einfach und flexibel anpassbar.

Nachdem der Prozess erklärt wurde, werden die einzelnen Steckbriefe mit den vorhandenen Fähigkeiten und Erfahrungen erstellt. 

Es starten im Anschluss die Pitches der Product Owner. Diese werben jeweils 5 Minuten für Ihre Ziele und Themen. Es werden anschließend 5 Minuten Fragen aus dem Team beantwortet.

Der Marktplatz ist eröffnet. Hier bekommen alle Teilnehmer 20 Minuten, um miteinander zu diskutieren bzw. ihren Steckbrief in die entsprechenden Teams zu schieben.

Im Anschluss überprüft das Team, ob es alle Kriterien erfüllt und alle nötigen Fähigkeiten zur Verfügung hat. Als Probe bietet sich die Frage an, ob alle gebildeten Teams die Features selbstständig umsetzen können. Es kann nach einer Runde bereits zu einem guten Ergebnis kommen, so dass keine weiteren Runden benötigt werden. Alternativ werden alle Anmerkungen dokumentiert und eine neue Runde der Self selection kann starten.

Es ist spannend die Kollegen in diesen Phasen zu beobachten. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass das Ergebnis nach einigen Runden nicht perfekt ist. Es ist auch legitim, durch Moderation die Teams bei der Fokussierung zu unterstützen. 

Wir empfehlen nach der Wahl des Teams eine Namensfindung für die neuen  Teams durchzuführen. Dies bietet sich als erste kleine Aufgabe an und fördert die Identifikation.

Am. ende des Workshops könnt ihr die neue Konstellation feiern.

Fazit:

  • Teams, die sich anhand einer Aufgabe selber zusammenfinden, sind motivierter und haben schneller eine starke Bindung.
  • Die Teams identifizieren sich schneller mit ihrem Produkt.
  • Nach Tuckman (Bruce Tuckman’s 1965 Team-Development Model) durchlaufen Teams bestimmte Phasen. Im besten Fall können neue Teams die erste Forming Phase und zum Teil auch die Storming Phase überspringen.
  • Es geht um Kompetenzen und nicht um Rolle.
  • Es macht riesigen Spaß.

Wie formt man stabile, glückliche, motivierte und produktive Teams? Unsere Antwort: Self-Selection.

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Thomas

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