In unserem heutigen Beitrag wollen wir Euch etwas über das Johari Window erzählen. Viele fragen sich sofort, was es damit auf sich hat, da es sicherlich nicht jedem bekannt ist. Wir haben zusätzlich diese tolle Methode in unserem Team ausprobiert.
Was ist das Johari Window?
Vertrauen ist einer der wesentlichen Faktoren eines erfolgreichen Teams. Was das Fehlen von Vertrauen bedeutet, kann in dem Buch von Patrick Lencioni – “The five Dysfunctions of a Team” nachgelesen werden. Teams mit fehlendem Vertrauen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erfolgreich. Diese Erfahrung haben bestimmt viele von Euch schon gemacht.
1955 haben die Psychologen Joseph Luft und Harry Ingham das Johari Window entwickelt, um das Verständnis zwischen Individuen zu verbessern. Das Johari Fenster besteht aus vier Quadranten:
- öffentlicher Bereich: Wie der Name schon sagt, geht es in dem Bereich um alles was Du und Andere über Dich wissen. Dabei geht es um Verhalten, Wissen, Einstellung und alles, was Du in sozialen Medien teilst und somit für andere zugänglich ist.
- Geheimer Bereich: Dieser Bereich kennzeichnet alles, was Du über Dich weißt, aber nicht mit anderen geteilt ist.
- Blinder Fleck: Dieser befindet sich nicht nur im Auge, sondern auch in unserer Selbstwahrnehmung. Andere sehen also Merkmale in uns, die wir selber nicht kennen. Durch Feedback der Mitmenschen können Informationen vom blinden Fleck in den Quadranten „Öffentlich“ transportiert werden.
- Unbekannt: Das wahrscheinlich größte Fenster. Unbekannt ist alles, was weder anderen, noch einem selbst bekannt ist.
Ziel ist, den blinden Fleck zu verkleinern. Durch regelmäßiges Feedback von Kollegen und Vorgesetzten funktioniert das gut. Der unbekannte Bereich wird verkleinert, indem neue Merkmale bewußt oder unbewußt entdeckt werden.
Wir benutzen das Johari Window, um erfolgreich Vertrauen in unseren Beziehungen zu steigern.
Tobias (Peer) und ich (Thomas, Subjekt) haben uns zu einem one to one zusammen gefunden, um meinen blinden Fleck zu bearbeiten. Da shaben wir remote mit dem Whiteboard von www.miro.com gemacht, dass ein Johari Template anbietet.
Zum Ablauf
Im Internet gibt es gibt eine ganze Reihe an Adjektiven die schnell zu finden sind. Diese nehmen beide Parteien und wenden sie auf die zu beurteilende Person (also mich) getrennt an. Hier sollten 5 – 10 Minuten eingeplant werden. Anschließend wird gemeinsam eine Zuteilung in die Bereiche des Fensters vorgenommen.
- Zuerst die gemeinsamen Treffer in den öffentlichen Bereich eintragen
- Dann die Adjektive eintragen, die nur die zu beurteilende Person hat in den geheimen Bereich sortieren
- Dann die Adjektive, die nur der Beurteiler hat in den blinden Bereich sortieren
- Der Rest kommt in den unbekannten Bereich
Fertig!
Tobias und ich hatten eine menge Spaß bei der Besprechung. Versucht euch an Hand von Beispielen zu erklären, warum bestimmte Adjektive in einem Fenster landen. Ihr arbeitet somit gleich an der Vergrößerung des öffentlichen Bereiches. Die Bereichsfläche zeigt automatisch, wo die größte Übereinstimmung liegt. Im unbekannten Bereich liegen entweder wirklich nicht bekannte Merkmale, oder aber negierte Merkmale, wie zum Beispiel introvertiert.
Ich persönlich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, da ich gelernt habe, dass Tobias Sachen an mir sieht, die mir so nicht bewusst waren. Auch der öffentliche Bereich ist recht groß, was mich sehr freut.
Probiert es gerne in Euren Teams aus. Es eröffnet Erkenntnisse und fördert die zukünftige Zusammenarbeit.
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